Klinisch getestet - eine nicht geregelte Werbeaussage !

"

Kosmetik, Mode & Wellness

" Gast, 25.08.2007 01:24.

Traumangela

Die Angabe "hypoallergen" auf der Verpackung bzw. in der Werbung für Kosmetika kann Verbraucher in der gefährlichen Sicherheit wiegen, das Produkt werde keine allergischen Reaktionen auslösen. Da Menschen jedoch prinzipiell auf alles allergisch reagieren können, ist die Aussage für hochpotente Allergiker unbrauchbar. Nur ein individueller Test beim Allergologen kann zeigen, ob das Kosmetikum tatsächlich vertragen wird. Eine EU-Kommission hat kritisiert, dass die Aussage "hypoallergen" bei Kosmetika nicht gerechtfertig sei und eine Täuschung der Verbraucher darstelle (Quelle: netdoktor.de; 22.09.2005).

Auch die Aussage "klinisch getestet" ist für den Verbraucher völlig nutzlos. Sie sagt weder aus, was getestet wurde, noch mit welchem Ergebnis. Die erweiterte Aussage "Hautverträglichkeit klinisch getestet" ist ebenfalls nichtssagend, weil auch eine Unverträglichkeit das Ergebnis des Tests sein könnte. Nur wenn auch das Ergebnis des Test angegeben wird, z.B. mit der Aussage "Hautverträglichkeit klinisch bestätigt", kann der Verbraucher daraus schließen, dass die Hautverträglichkeit höher als bei vergleichbaren Standard-Produkten ist. Von einer absoluten Hautverträglichkeit kann aber auch hier nicht ausgegangen werden.


Im Gegensatz zu einer klassischen toxischen Situation durch Hautresorption eines Giftstoffes, ist bei einer allergischen Reaktion die ursächliche Beteiligung des Immunsystems nachweisbar. Das Immunsystem reagiert in diesem Fall unangemessen stark auf einen Fremdstoff, der normalerweise von ihm toleriert werden sollte.
Allergische Sofortreaktionen des Typ I sind in der Regel die Ausnahme. Sie treten dann auf, wenn das Allergen über eine Hautverletzung direkt in tiefere Hautschichten oder die Blutbahn eindringen kann, z.B. beim Rasieren.
Im Zusammenhang mit Kosmetika kommt es zu Reaktionen vom Typ III (Immunkomplextyp) oder IV (Spättyp): 6 bis 72 Stunden nach dem Hautkontakt treten an den betroffenen Stellen Symtome einer Entzündung auf.
Eingeleitet wird die Immunreaktion der Haut durch eine Untergruppe der Phagocyten, die Langerhans-Zellen. Sie nehmen den Fremdstoff auf, präsentieren ihn den T-Helferzellen, die dann entscheiden, ob eine Immunreaktion gegen den Fremdstoff eingeleitet wird.
Unterschieden wird zwischen der Nesselsucht (Kontakt-Urtikaria), allergischem, irritativem, degenerativem und diffusem Kontaktekzem (Kontaktdermatitis) sowie nicht-allergischen Kontaktreaktionen.

25.08.2007 01:24 • #1