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Was macht eine gute Nageldesignerin aus?

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Kunden, Marketing & Werbung

" Lisa221992, 21.09.2015 08:10.
Lisa221992

Lisa221992

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Guten Morgen meine Lieben!
Heute habe ich eine etwas andere Frage an euch! Was macht eurer Meinung nach eine gute Nageldesignerin/Studio aus?

Viele denken durch die Schwarznagler und Dumpingpreise bleiben die guten Studios auf der Strecke. Wobei die Top Nageldesigner die Fehler wieder ausmärzen dürfen...

Wie ist eure Meinung dazu? Müssen die Top Nageldesigner Angst um Ihre Existenz haben?

LG

21.09.2015 08:10 • x 1 #1


NailiciousNaildesign

NailiciousNailde.

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Guten Morgen Lisa,

Ein gutes Nagelstudio zeichnet sich durch Sauberkeit, Hygiene, Weiterbildung und natürlich durch zufriedene Kunden aus. Qualitativ gute Arbeit spricht sich besser rum als jede Werbung. Eine glückliche Kundin erzählt gerne wohin sie geht und warum.

Ich persönlich denke nicht das eine Top ausgebildete Nageldesignerin Existenz Ängste hat wegen der benachbarten "ambulant auf dem Küchentisch" Studios. Davon habe ich sehr viele kommen und gehen gesehen...

Häufig werde ich gefragt warum ich 20€ teurer bin als andere, die Antwort ist einfach, wer Ferrari fahren möchte kann nicht für einen Fiat bezahlen. So ist das nunmal.

Leid tut mir die Sorte Kundin die einmal richtig verhunzt worden ist für günstig Geld und dann alle über einen Kamm schert und sagt nie wieder Nageldesign. Das ist sehr traurig.

Ich selber bin vor über 15jahren an so jemanden geraten, nach einem Jahr hatte ich Nägel wie Papier die schon beim Ansehen schlimme Schmerzen verursachten. Ich habe dann eine dieser Top Nageldesignerinen in Anspruch genommen die mir mit sehr viel Geduld geholfen hat was natürlich nicht günstig war. Dafür hatte ich nach knapp einem Jahr wunderschöne stabile Nägel.

Ich fühle mich bis heute meiner Kollegin sehr verbunden und bin ihr mehr als dankbar, alle 4-5 Wochen fahre ich zu ihr wir machen uns die Nägel und tauschen uns aus. Wir vertreten uns bei Krankheit oder Urlaub, dann haben unsere Kundinnen immer einen Ansprechpartner und Hilfe vor Ort.

Viele Grüße
Kathrin

21.09.2015 10:52 • x 9 #2



Hallo Lisa221992,

Was macht eine gute Nageldesignerin aus?

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Ginger

Ginger

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da kann ich nur zustimmen.
ich finde es auch ganz schrecklich und sehr schade, wenn jemand eine schlechte erfahrung gemacht hat und dann das nageldesign ansich schlecht ansieht. aber zum glück trauen sich doch einige, wieder einen neuanfang zu suche. davon habe ich auch einige kundinnen.

was gehört zu einer guten nagedesignerin?
das ist - für mich jedenfalls - ganz viel.
gute arbeit, hygiene, fortbildungen usw, sezte ich sowieso voraus. ich selber finde auch den umgang mit den kunden ganz wichtig! sich zeit nehmen, gut beraten, helfen wo es geht, auf wünsche eingehen, flexibel sein, auch kritikfähig, nichts der kundin aufschwatzen, eine gute zuhörerin sein.... denn man ist ja auch lebens-, mode- und liebes-beraterin :D

ich bin auch felsenfest davon überzeugt, dass gute qualität (nicht nur nagelmäßig, sondern auch menschlich) sich immer durchsetzt!

und ich sage mir: wer auf klumpennägel, billig-studios, schnell-schnell-abfertigung und hygienisch-bedenklich steht - den möchte ich gar nicht als kunden haben!
natürlich meine ich damit nicht die, die aus versehen in einem schlechten studio landen. aber manche machen sich ja überhaupt gar keine mühe, mal etwas zu hinterfragen, sich etwas mehr für das thema zu interessieren; hauptsache, was auf den nägeln drauf zum billigpreis.

21.09.2015 13:09 • x 4 #3


Toffi-Fee

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Hallo Lisa,

schön, dass du dir so viele Gedanken machst. Deine Frage ist sehr interessant und du hast sicher schon gemerkt, dass die Nagel-Branche ein heiß umkämpfter Markt ist und die Konkurrenz mit harten Bandagen kämpft.

Die Frage ist, wie professionell man an die Sache rangeht. Wobei ich jetzt nur von mir selbst reden kann, ich sehe mich als Semi-Profi. Zum einen, weil ich das nur als Nebenjob mache und mich hauptberuflich auch in einem ganz anderen Bereich sehe. Zum anderen, weil ich zwar fortgeschritten bin (man kann mich zumindest auf die Kunden loslassen, hihi), aber natürlich noch lange nicht den Kenntnisstand und die Berufserfahrung habe wie manche anderen hier im Forum und anderswo. Es ist einfach so, dass eine gewisse Erfahrung - sowohl beruflich als auch menschlich - dazugehört.

Klar ächzen alle unter den Sprüchen von Kunden wie zum Beispiel: "Kann man da am Preis noch was machen?", "MÜSSEN Sie denn da unbedingt noch dran verdienen?", gefolgt vom fast vorwurfsvollen "Ich dachte, Ihnen macht das Spaß!" und das altbekannte "Die XY macht mir die Nägel für 10/ 15/ 20 €!". Das kann man beliebig weiterführen. Letztlich ist es so wie überall im Leben: You get what you pay for! Heißt, wer billig zahlt, bekommt auch billig. Nicht immer ist billig auch preiswert im Sinne von "den Preis wert". Nägel für 20 €, die nur 10-14 Tage halten, sind in einem Monat teurer als ein anständiges Refill für 30-35 €.

Beispielsweise Friseure: es gibt so unterschiedliche Konzepte, und obwohl sich Menschen die Haare seit Jahrzehnten selber färben und heute (dank Youtube-Tutorials) auch selber schneiden, gibt es immernoch genügend Friseure. Ich färbe auch schon mal selbst und leg auch mal die Schere oder den Haarschneider an. Aber wenn wir zum Friseur gehen, diskutieren wir nicht deren Preise und ein Trinkgeld ist auch immer drin. Ich wünschte, das würde beim Nageln auch so laufen. Das eine schließt das andere ja nicht aus. So habe ich auch viele Kundinnen, die sich die Nägel schon mal selbst gemacht haben und dann feststellen mussten, dass das ja doch nicht sooo einfach ist.

Klar nerven mich die Schwarznagler auch. Gerade hatte ich wieder so einen Fall. Eine Interessentin schrieb mich an, schickte mir Bilder von ihren Nägeln. Sah wirklich bescheiden aus, die Arbeit. Ich hab sie lange und ausführlich beraten (von dem Wissen, welches ich mir durch Schulungen teuer erworben habe). Wir haben auch einen Termin vereinbart, es hat ihr alles sehr zugesagt und sie war auch sehr nett, Chemie hätte zwischen uns gestimmt. Das ist nämlich auch ein sehr wichtiger Punkt in dem Job, wie ich finde!
Naja, jedenfalls sagte sie dann kurzfristig ab. Sie bräuchte auch keinen neuen Termin, denn ihre Arbeitskollegin macht ab sofort auch Gelnägel. Ich habe dann den Termin storniert und bin freundlich geblieben, obwohl es mich schon ein bisschen gepiesackt hat. Jedenfalls habe ich ihr mitgeteilt, dass sie sich dennoch jederzeit wieder bei mir melden kann, falls die Nägel von der Kollegin doch nicht ihren Vorstellungen entsprechen und sie doch einen Termin mit mir möchte. Ich habe ihr bewusst eine Tür zu mir offen gelassen, weil mir schon fast klar ist was da läuft. Man erhofft sich ein Schnäppchen zu machen, eventuell will man der Kollegin ja auch einen Gefallen tun. Und wenn die Dame ungeschult und/ oder unerfahren ist, wird die Kundin mit großer Wahrscheinlichkeit auch dort nicht richtig zufrieden sein. Manchmal sind diese dann hinterher die nettesten und treuesten Kundinnen. Ich denke, dass hier auch wieder der Preis eine Rolle spielt. Mit schwierigen Vorfällen im Berufsleben professionell umgehen, würde ich auch dazu zählen. Dass man Dinge nicht allzu persönlich nimmt, aber das muss man erst lernen.

Auch habe ich eine Kundin verloren, bei der wir jetzt beide festgestellt haben, dass ich die Nägel bei ihr leider nicht zum Halten bringen kann. Acrylpulver im Haftgel und Ultrabond-Haftgel waren meine letzten Möglichkeiten. Letztlich hätte ich ohnehin das Handtuch geschmissen, denn von dem Punkt an wusste ich mir keinen Rat mehr. Die Nägel fallen bei ihr nach ein paar Tagen bis max. 2 Wochen "einfach so" ab. Eine andere Kundin erzählte mir jedoch, dass sie an den Nägeln rumpiddelt. Gerne hätte ich was dazu gesagt, aber mein Standpunkt lautet Verschwiegenheit. Das heißt, ich höre mir alles an, erzähle nix weiter und kommentiere es nicht, wenn es um andere Personen geht. Noch so etwas, was ich unter Qualitäten einer Naildesignerin verbuchen würde. ;-)
Ich denke, dass man auch mal lernen muss "nein" zu sagen oder einen Auftrag abzulehnen, wenn man merkt, dass da nix draus wird. Da ist es natürlich positiv, wenn man wie ich z. B. den Luxus genießen kann, dass man auf ein oder zwei Kundinnen mehr oder weniger nicht angewiesen ist.

Letztlich habe ich auch bemerkt, dass billige Preise auch Billig-Kunden anlocken und dass Billigheimer die schwierigste Sorte von Kundschaft sind. Außerdem musst du deine Preise ordentlich durchrechnen. Wenn dir unterm Strich nix bleibt, machst du dauerhaft keine gute Arbeit. Weil bei aller Freude niemand langfristig hochmotiviert bleibt, wenn er Verluste einfährt.

Den Spruch von Kathrin muss ich mir da mal merken, das mit dem Ferrari fahren und Fiat zahlen. Genauso ist es nämlich.

Ich sage nicht, dass günstig=schlecht ist und teuer=gut, keinesfalls! Aber ich erkläre meinen Kunden auch immer, dass Hygiene Geld kostet, dass gutes Material Geld kostet, eine Betriebshaftpflicht kostet Geld und Weiterbildungen ebenfalls. Auch das Erlernen neuer Techniken ist mit Aufwand an Geld, Zeit und Nerven verbunden.

Ich bin zum Beispiel leider recht untalentiert, was Malereien betrifft. Eine meiner Kundinnen kam mal mit einer Vorlage an, auf der mit One-Stroke und lauter Kleingedöns gemalt wurde. JA, warum ICH so etwas denn nicht kann? Ganz einfach, wenn ich für Kurse + Material erstmal 250-300 € investieren muss, WER ist denn dann freiwillig bereit für aufwändige Nail-Art mehr zu zahlen? Sicher wird sich mein Angebotsportfolio im Laufe der Zeit erweitern. Aber meist läuft es darauf hinaus: "Das ist aber schön, dass Sie das jetzt auch anbieten! Aber wir bleiben doch lieber beim normalen French." oder eben: "WAS? 50 Cent pro Nagel? Nee, mir reichen eigentlich die 2 Gratis-Schmucknägel. Nächstes Mal vielleicht...".

Das gilt natürlich nicht für die Naildesignerinnen, bei denen außergewöhnliche Nailart zum Konzept gehört und die auch die entsprechenden Liebhaberinnen solcher Kunst unter ihren Kundinnen haben, die für solche Designs auch gerne etwas mehr bezahlen.

Also:
- gutes Material
- zügige, aber genaue Arbeitsweise
- Konzept (wer bin ich und was biete ich wem zu welchen Bedingungen an)
- geregelte Öffnungszeiten oder zumindest gute Erreichbarkeit
- ordentliche Preiskalkulation
- Hygiene
- regelmäßige Weiterbildung
- aktives Marketing (Für Vollzeit-Studios existenziell!)
- gute Beratung
- ganz viel Einfühlungsvermögen (man ist teilweise auch Seelenklempner und Kunden sind sehr sensibel)
- Diskretion
- Konsequenz (zum eigenen Abgrenzen und nötigenfalls auch "nein" zu sagen)

Das wären so die wichtigsten Eigenschaften, die mir jetzt so einfallen. Sicher könnte man die Liste noch vervollständigen.

Liebe Grüße!

21.09.2015 15:28 • x 4 #4


Ginger

Ginger

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da gebe ich dir recht, @Toffi-Fee ich denke, so wie man sich darstellt / anbietet, so eine etwaige kundschaft spricht man auch an. ich habe zum glück noch niiiieee die erfahrung gemacht, dass jemand um den preis feilschen wollte oder sonstiges in der art. klar, in den letzten jahren gab es auch mal ein paar "ausfälle" und komische erfahrungen, aber zum glück nie so richtig extrem und es hatte sich dann immer schnell von selbst erledigt. ich liebe meine kunden und bin immer so froh, sie zu haben, sie sind wirklich super klasse und einfache traumkunden! :D

und ich bin zum glück mittlerweile in der lage, auch jemanden abzulehnen, wenn er bzw. sie :lol: mir schon am telefon komisch kommt. dann sage ich ganz klar nein, weil ich mir dann meist schon denken kann, wie das endet, wenn schon vor einem termin rumdiskutiert wird. nee, danke.

und zu den preisen: man kann wirklich nicht sagen, dass die unbedingt etwas über die qualität aussagen. ich habe schon genug nägel gesehen, die unter aller sau gearbeitet waren, aber gern das doppelte gekostet haben, wie bei mir. und ich selber habe auch eher niedrige preise (was aber damit zu tun hat, dass ich nicht gerne nur für's finanzamt arbeiten möchte :wink: ).

21.09.2015 18:04 • #5


Monala

Monala

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Ich würde sagen:

Qualität - Kreativität - Professionalität - Souveränität - und freundlich sein. :)

23.11.2015 16:24 • #6



Hallo Lisa221992,

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