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Maniküre im Altenheim erlaubt? Wer kennt sich aus?

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Nagelstudio, Behörden & Richtlinien

" Lilly7, 13.05.2019 15:53.

Lilly7

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Hallo Liebes Forum ,

Eventuell kann mir hier jemand weiterhelfen!
Ich bin gelernte Kosmetikerin/Fusspflegerin/Wellnessmasseurin!
Ich war bereits Selbständig und spezialisiert auf Wellnessmassagen und Spa Rituals (Maniküre, Peeling, Packungen, Gesichtsmassage & Pflege) und musste meinen Laden aber wegen Umzug aufgeben. Nun wohne ich seit einiger Zeit bei meinem Mann im Haus und da ich derzeit noch keine Stelle bekommen habe besuche ich Regelmässig Leute im Altenheim, ehrenamtlich.
Nun hat mich neulich eine Dame gefragt was ich denn gelernt hätte und meinte es käme wohl eine Fusspflegerin ins Haus aber Sie hätte wohl gerne mal eine Maniküre die diese Fusspflegerin wohl nicht anbietet! Wer kennt sich damit aus? Klar ich müsste wieder ein Gewerbe anmelden, es wird sich sicher jetzt auch nicht so lohnen ich will ja auch keinen grossen Gewinn damit erzielen!
Aber braucht mann dort einen Kooperationsvertrag mit dem Heim oder darf mann dort auch privat werben und wie sieht es mit Diabetikerinnen in der Maniküre aus, darf mann diese rein rechtlich behandeln? Zu meinem Klientel gehörten früher ausschliesslich junge Kundinnen die nicht von Diabetes betroffen waren und mit Fusspflege habe ich mich nach meiner Ausbildung nicht weiter beschäftigt! Wäre schön hier ein paar Antworten zu finden!

13.05.2019 15:53 • #1


Peggylein

Peggylein

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So...da will ich mal, könnte etwas länger werden.

Ich arbeite in einem Pflegeheim. Aktuell haben wir keine Kosmetikerin, die ins Haus kommt. Aber das soll noch werden. Angeboten hat sich noch keine. Von Gesetz wegen solltest du einen Gewerbeschein haben, denn du willst ja damit verdienen (auch wenn es nicht viel ist) und du brauchst ja auch eine Versicherung. Ohne würden die dich auch gar nicht an die Bewohner lassen.
Einen Kooperationsvertrag braucht man nicht zwingend, er wird aber gern zwischen Pflegeeinrichtungen und externen Dienstleistern geschlossen. Haben wir mit einer Physio, Ergo, Podo, Fußpflege, Ärzten usw.
Prinzipiell sind die Bewohner freie Menschen, die sich ihre Dienstleister selber aussuchen dürfen. Sind aber meist auch dankbar, wenn ein Heim sagt...wir kooperieren mit jemandem, sollen wir den Kontakt herstellen. Häufig läuft das auch über die Angehörigen oder Betreuer, da manche Bewohner z.b. auch ihre finanziellen Mittel nicht mehr richtig einschätzen können oder diese nicht mehr selbst verwalten. Daher ist der Kontakt zur Heimleitung und auch zu Angehörigen und evt. Betreuern wichtig.
Wenn du das gerne machen möchtest, dann such den Kontakt zuerst zur Heim- und Pflegedienstleitung und berede die Möglichkeiten. Denn die haben auch das Hausrecht. Es wird meist nicht so gern gesehen, wenn da jemand einfach mal loslegt.

Wenn alles geklärt ist und du alles an Material hast um hygienisch und fachlich zu arbeiten, dann kannst du loslegen. Und keiner wird dann was dagegen haben, wenn du in den Wohnbereichen Flyer auslegst.

Zum Umgang mit den Bewohnern und deren Erkrankungen:
Die meisten sind multimorbide, viele haben Diabetes mellitus 2, schlucken Blutverdünner, haben Pergamenthaut usw.
Ob du dir das ob des höheren Verletzungsrisikos zutraust, musst du in Hinblick auf deine eigenen Fähigkeiten selber einschätzen. Klar, darfst du auch jemanden mit DM2 behandeln, musst aber wissen, dass die häufig unter Wundheilungs-, Sensibilitäts- und Durchblutungsstörungen leiden. Und du musst deine Grenzen kennen. Als normale Fußpflegerin darfst du (glaube ich, korrigiert mich wenn ich falsch liege) keine Füße behandeln, die bereits Wunden oder Nekrotisierungen aufweisen. Eben nur kosmetisch, aber nicht medizinisch. Die Hände sind da ja meist nicht so stark betroffen.
Du musst eben mit erhöhter Vorsicht arbeiten. Und wenn es doch mal zu einer Verletzung kommt, und sei es nur ein Hämatom, dann musst du den Schwestern Bescheid geben. Denn alle Verletzungen müssen die wiederum dokumentieren.

Ich habe selber schon mal ne kleine Maniküre bei einer Bewohnerin gemacht, die so gerne zu ihrem Geburtstag schöne Nägel haben wollte...die hat den Lack mit Stolz bestimmt zwei Wochen getragen und war Mega glücklich.
Mit so einem Angebot macht man sicher vielen eine große Freude, denn viel haben sie ja nicht mehr im Leben. Wir haben sogar welche die Nachfragen wegen Augenbrauen zupfen und färben. Und generell kosmetische Behandlungen gibt es im Heim eher selten. Zumindest da wo ich wohne.

Wichtig ist halt ein professionelles Auftreten. In einem guten Heim wird darauf geachtet. Hygiene und Achtsamkeit sind das oberste Gebot. Du müsstest sicher auch ein wenig investieren.
Aber wenn du das wirklich willst, dann kannst du vielen alten Damen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Viel Glück :daumen:

Sorry...kurz kann ich nicht ;)

14.05.2019 19:56 • x 3 #2



Hallo Lilly7,

Maniküre im Altenheim erlaubt? Wer kennt sich aus?

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Peggylein

Peggylein

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Zitat von Peggylein:
Wir haben sogar welche die Nachfragen wegen Augenbrauen zupfen und Färben


Fällt mir grad noch ein...sogar das hab ich schon bei der Oma vom damaligen Chef gemacht.
Nachfrage ist auf jeden Fall da ;)

14.05.2019 20:17 • #3