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Unterschiede bei UV Röhren

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Geräte, Zubehör & Studiodekoration

" Trici, 09.03.2008 16:38.
Trici

Trici

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Hallo,

da eine meiner Lampen manchmal etwas länger gebraucht hat um "anzuspringen" habe ich mir nun neue gekauft, bevor sie noch mitten im Gebrauch komplett den Geist aufgibt. Ich habe ein Gerät von Emmi und hatte auch die Emmi light Röhren drin. Ich war am überlegen ob ich mir günstige Universalröhren kaufe oder doch wieder teurere von Emmi. Da ich davon gehört habe, dass manchmal das French nicht richtig hart wird, habe ich mich dazu entschieden wieder welche von Emmi zu kaufen. Da kann man ja teilweise doch ganz gut für bezahlen. Daher war ich froh, dass ich bei Pretty Nail Shop welche für 5,90 Euro pro Stück bekommen habe.
So weit so gut.
Nun habe ich ja meine Schulung bei ABC gemacht und habe da auch das erste mal das ABC Polarwhite benutzt. Ich musste nur 1x aushärten.
Nun habe ich es bei mir hier zu hause vorsichtshalber erst mal am Nailtrainer ausprobiert und da wurde es erst nach 2 x aushärten komplett hart. Ich habe hier schon oft gelesen, dass French wegen der Pigmentierung i. d. R. 2 x ausghärtet werden soll.
Aber warum musste ich das in der Schulung nicht? Lag das an den Röhren?
Leider habe ich das Polarwhite mit meinen alten Röhren nicht getestet...

LG
Trici

09.03.2008 16:38 • #1


Traumangela

Hallo Trici,

kann durchaus an den Röhren liegen (Billigimport aus China oder Asien).

.....oder einen Tick zu "dick" aufgetragen.

Hab eine Emmi-Lampe die war jetzt im Januar 7 Jahre alt, da wurden die Röhren noch nie ausgetauscht und das Frenchgel härtet immer noch genau so gut aus wie zu Anfang. (sind allerdings Philips-Röhren im Gerät).

Schau einfach mal auf das Datenblatt Deines Gels, da stehts drauf wie lange es braucht zu durchhärten. Bei den meisten Pigmentgelen sind das 180 bis 240 sec.

Kann auch sein, dass die Lampen bei der Schulung einen Mehrfachtimer hatte, ob das nun 2 Minuten sind oder 3 Minuten, fällt nicht wirklich auf.

Mehr fällt mir dazu aber auch nicht ein.

Liebe Grüsse

10.03.2008 01:17 • #2



Hallo Trici,

Unterschiede bei UV Röhren

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Trici

Trici


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Ach wie ärgerlich. Ich denke schon, dass es an den Röhren liegt. Von Philipps gab es auch welche, die waren aber leider nicht für mein Gerät geeignet.
Ich dachte, dadurch das es wieder die Emmi light sind, kann ich nichts verkehrt machen, vor allem weil sie ja in der dementsprechenden Verpackung von Emmi sind und auch dieses CE Prüfzeichen drauf ist. Auf die Idee ggf. auch darauf zu achten wo sie hergestellt werden, bin ich natürlich nicht gekommen.

Ich danke Dir. Wenigstens funktioniert es mit 2 x aushärten...

LG
Trici

10.03.2008 17:07 • #3


Traumangela

Hallo Trici,

guck mal auf die Röhren ob draufsteht, wieviel Nanometer sie haben.

Liebe Grüsse

10.03.2008 19:06 • #4


Trici

Trici


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...auf den Röhren direkt steht es nicht, die Verpackung habe ich natürlich schon entsorgt und auf der Beschreibung der Lampen auf der Homepage des Shops ist es auch nicht angegeben *grummel*.

Könntest Du es trotzdem erklären, damit ich weiß worauf ich das nächste mal zu achten habe?

Danke dir...

Lieber Gruß
Trici

10.03.2008 23:46 • #5


Traumangela

Hallo Trici,

ich hol jetzt ganz einfach mal weiter aus, damit das mit den Nanometern etwas besser verständlich wird.


Nanometer ist die Maßeinheit für die Wellenlänge des Lichts im Vakuum (Röhren für UV-Lampen, Röhren für Lichttherapie, werden unter anderem auch in der Medizintechnik verwendet (Operationslampen).

Innerhalb eines bestimmten Spektrums geben diese Röhren eine spezielle Strahlung ab, die auf die Aushärtungs- (Polymerisations) Eigenschaften der Kunststoffe abgestimmt ist.

Damit diese Röhren brennen, müssen sie mit einer speziellen Elektronik gezündet werden. Jeder Röhre ist ein sog. Vorschaltgerät vorgeschaltet, diese zünden die Röhren und die Brenndauer startet. Beim Startvorgang flackern die Röhren kurz, bis sich die Zündung vollständig verteilt hat, dann erst setzt die volle Richtleistung ein. Die Aushärtungszeit variiert je nach Lichtleistung des Geräts und eingesetzter Materialqualität. Es müssen die Herstellerangaben eingehalten werden. (Datenblätter geben genaue Auskunft darüber) da nur eine optimale Systemabstimmung auch optimale Ergebnisse gewährleistet.

Da immer wieder Fragen auftauchen ob die Strahlung eines Lichthärtegerätes schädlich ist, muss man verstehen können, welcher Bereich des Lichts verwendet wird, man muss das Licht in seiner Gesamtheit betrachten.

(Kannst du eventuell auch in einem Physikbuch nachlesen)

Zum einen braucht unser Organismus Licht um leben zu können und um sich wohl zu fühlen. Das Sonnenlicht kann aber auch krank machen. Deshalb sollte man die Unterschiede des Lichts kennen. Es setzt sich aus verschiedenen Lichtbereichen zusammen. Man unterscheidet zwischen sichtbarem und unsichtbarem Licht.

Der UV-C Bereich mit einer Wellenlänge von 100 bis 180nm wirkt entkeimend und kann bei einer Überdosis zu Bindehautentzündung führen.

UV-B Strahlung (280 bis 315nm) hat belebende Funktion. Sie bewirkt z.B. das das lebenswichtige Vitamin D aufgebaut werden kann. Bei einer Überdosis kommt es aber zum Sonnenbrand.

UV-A Strahlung bräunt die Haut. Dieser Bereich des Lichts wird in Lichtgeräten für die Nagelkosmetik eingesetzt und zwar mit einem Wellenspektrum zwischen 380 bis 400nm. In diesem Bereich kommt es bei der kurzen Aushärtungsphase die die Kunststoffe benötigen zu keiner Hautbräunung. Erst nach 35 min würde eine Bräunung einsetzen, glaube aber kaum das jemand die Hand solange im Gerät hat.

Es kann jedoch vorkommen, wenn ein Kunststoff zu dünn aufgetragen wird und zu lange der Lichtquelle ausgesetzt wurde, dass es zu einer Vergilbung kommt.

Ich bin aus diesem Grund keine Freund von Versieglungsgelen, eine Schicht normales dünnflüssiges 1-Phasengel tut´s auch und dann vergilbt nichts, auch dann nicht wenn man regelmäßig ins Solarium geht, vorausgesetzt man liegt mit der Handfläche nach unten und macht nur einen normalen Durchgang von 12 – 15 min. (es gibt viele die das aber übertreiben und sich hinterher wundern warum die Modellage einen Gelbstich hat.

Nun wieder zu deiner ursprünglichen Frage: Wenn das Gerät das ihr bei der Schulung eine höhere Lichtleistung hatte, dann funktioniert auch die Aushärtung des French-Gels mit nur einer 2 Minuten Härtung.

Ich hoffe, ich konnte Dir das einigermassen verständlich erklären.

Liebe Grüsse

11.03.2008 02:01 • #6


Trici

Trici


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Na donnerwetter, das ist ja mal eine ausführliche Antwort. Jaaa, danke, total super klasse erklärt. Auch wenn ich manche Stellen 2 x lesen musste (lag dann aber an mir)...
Jetzt weiß ich sogar, was meine alte Röhre für Probleme hatte (Schwierigkeiten mit der Zündung)...

LG
Trici

11.03.2008 19:19 • #7


Fin Rasiell

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@
das war echt ne super Erkährung!! Danke
Hab aber noch ne Frage, woran erkennt man die Brennleistung eines Gerätes? Oder auch anders gefragt gibt es ein Gerät welches zu empfehlen wäre?
Liebe Grüße

15.03.2008 02:37 • #8


Traumangela

Hallo,

jedes Gerät hat eine Bedienungsanleitung in der auch die technischen Daten geschrieben stehen und dabei steht auch die Brennleistung.

Die Markengeräte der Firma Emag sind die meisten verbreitet und haben nach wie vor den besten Ruf. Allerdings sind die Originalröhren verdammt teuer.

Liebe Grüsse

15.03.2008 02:44 • #9


Traumangela

hier noch ein kleiner Nachtrag warum es zu solchen immensen Preisunterschieden bei den Röhren kommt oder warum es besser ist immer qualitativ hochwertige Röhren zu benutzen

No-Name oder Markenprodukt?
Man kann wirklich sagen, dass in Sachen Leuchtmittel europäische Hersteller die Nase deutlich vor den asiatischen Herstellern haben. Die Verarbeitungsqualität und damit die Haltbarkeit ist deutlich besser und die Produkte haben eine gleichmäßigere Leistung. Asiatische Produkte haben oft starke Qualitäts- und Leistungsschwankungen.

Gerade im Bereich UV haben europäische Hersteller einen deutlichen Knowhow Vorsprung (dank Solarium Technik) gegenüber den Asiaten, so dass hier sehr große Unterschiede bestehen.

Wie schon festgestellt ist die Technik UV Strahlung zu erzeugen aufwendig und teuer. Für optimale Leistung braucht man spezielles Glas, hier gibt es zum Teil deutliche Unterschiede bei den Leuchtmitteln, die sich auf Leistung und Haltbarkeit auswirken.
Made in Europe ist hier ein klares Qualitätsmerkmal. Und auch der Preis sagt etwas aus, denn gute Rohstoffe wie Glas kosten Geld.


Erstens hängt die Wahl nicht nur von der absoluten Qualität ab, sondern auch davon mit welchen Gelen man arbeitet. Billige Chinaröhren arbeiten in aller Regel im Lichtspektrum etwas breitbandiger, also teils deutlich in den UV-B Bereich, als auch in den sichtbaren Violett/ Blaubereich. Das hängt mit der Beschaffenheit und Herstellungskonstanz der inneren Phosphorbeschichtung zusammen. Diese wandelt die UV-C Strahlung in UV-A Strahlung um. Wer mit Gelen arbeitet, die z.B. Hydroxycyclohexylphenylketon als Fotoinitiator beinhalten, ist mit Chinaröhren zunächst geringfügig besser bedient, als beispielsweise mit den Philips (Farbkennung 10), da die optimale Wellenlänge für die Freisetzung der Radikale deutlich unter 300 nm liegt. Und dies ist nunmal schon der UV-B Bereich, der von den Qualitätsröhren nur verhältnismäßig geringfügiger abgedeckt wird. Allerdings, und das ist zweitens, lässt die Leuchtintensität billiger Röhren deutlich schneller nach als bei Qualitätsware und daher kann der theoretische Vorteil der Billigware innerhalb relativ weniger Betriebsstunden vollständig dahingeschmolzen sein und letztlich doch zu einem Nachteil werden. Denn: hochsensible Farbgele, insbesondere Weiß, welche auf die beiden wichtigsten Phosphinoxide als Initiator bauen sind mit den Philips deutlich besser bedient, da die Bandbreite zwar schmaler aber weitaus energetischer und vor allem langzeitkonstanter ist. Außerdem sind die Toleranzen der Philips und Sylvania Röhren erheblich geringer als bei den China Exemplaren. Man kann also Mal schlechte, Mal bessere Exemplare erwischen. Bei Qualitätsprodukten ist das nahezu ausgeschlossen. "Schlechte" Röhren erkennt man in aller Regel durch den größeren Anteil an sichtbarem (hellblauen) Licht, während hochwertige Röhren einen kräftigeren und deutlich dunkleren Blauton als Grundnote abstrahlen. Also gilt als Faustregel : Besonders "hell" erscheinende UV Röhren sind bei gleicher Leistung kein Vor-, sondern sehr wahrscheinlich ein großer Nachteil. Denn was sichtbar ist, fehlt an Intensität in dem für die Härtung so wichtigen unsichtbaren UV-A/ UV-B Bereich.
Härten lassen sich jedoch in aller Regel so ziemlich alle Gele mit allen Röhren. Nur kann es unter Umständen insbesondere bei hochwertigen Farbgelen leichte Probleme mit Billigröhren geben. Die schmalbandigen, aber hochenergetischen Philips/ Syvania Röhren leisten da zumeist ein deutlich besseren Job. Da gerade bei Farbgelen die größten Probleme bei der Härtung auftreten, ist die Wahl einer Qualitätsröhre also durchaus anzuraten.

Liebe Grüsse

19.04.2008 23:14 • x 1 #10


Trici

Trici


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...ich weiß ja, eigentlich sollen wir uns nicht für alles bedanken.
Da ich den Beitrag aber wieder völlig genial und auf auf den Punkt gebracht finde, sage ich an dieser Stelle nochmal

THANK YOU !

LG
Trici

21.04.2008 09:25 • #11


UliHase

UliHase

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Der Beitrag ist super, schieb ihn nochmal hoch für alle Interessierten!

15.08.2010 20:53 • #12


Sabsi

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Hab ich s doch geahnt, dass Dir der Beitrag gefällt. :-)

15.08.2010 21:26 • #13


mincki

mincki

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WOW, da kann ich mich nur anschließen.
Ist ja supertoll erklärt.
So verstehen es auch Blondinen.

Ich hatte ihn seinerzeit gar nicht gelesen.

Vielen Dank!

Tschüss
Sabine

17.08.2010 00:42 • #14


gerdi

Danke für die aufschlußreiche Erläuterung!
Habe in diesem Zusammenhang noch eine Frage: wie sieht es mit den neuen LED-Lampen aus? Man liest, dass die Modellage nicht heiß wird und dass die LED's viel länger brennen und wirken. Stimmt diese Aussage?

17.08.2010 08:34 • #15



Hallo Trici,

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