Meine Mutter ruiniert alles

Flimmerkiste

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Ein bischen verstehe ich, was glimmer sagt und zwar aus folgenden Gründen:
Ich hatte immer ein sehr sehr inniges Verhältnis zu meiner Mutter. Sie hat mich unter teils schweren Umständen groß gezogen und div. Abstriche für mich gemacht. Gut darum habe ich nicht gebeten aber ich durfte mir das später auch immer wieder anhören. Man wird somit immer in ein : "nu sei doch mal dankbar" Gefühl getrieben und hat oft das Gefühl, das wieder gut machen zu müssen.
Wenn also Bitten an mich heran getragen wurden, gab es demzufolge auch seltenst bis kaum ein nein.
Später kam dann die Problematik dazu: Das Küken ist also schlauer als das Huhn... will heißen, man wurde einfach nicht für voll genommen...Mutter wußte eh alles besser und Kritik wurde lächelnd abgeblockt.
Auch meine liebe Mutter war in keinster Weise in der Lage mit Geld umzugehen... das war zu 99% der Grund warum es ordentlich krachte zu hause.
Nach fast 30 Jahren Ehe mit meinem Stiefvater stand die Scheidung vor der Tür und es kam, wie es eigentlich nicht kommen sollte, wir Kinder (hab noch 1 (Halb)Schwester) wurden da rein gezogen.
Und wie das bekanntlich mit Scheidungen so ist, spielt am Ende nur noch eines die übergeordnete Rolle: das liebe Geld.
Meine Mutter war der Meinung, sie müsse nach ihrem Jahre langen Mätyrum wenigstens entsprechend entlohnt werden. Gut, mein Vater hatte ihr wirkl. ne Menge zu verdanken (Studium etc. hat sie alles mitfinanziert) und im Laufe der Ehe hat sie ihm gewaltig den Ar... geleckt, auf der Suche nach Anerkennung, aber da fragt dann nunmal keiner mehr nach.
Es wurde dann recht bösartig und ich wurde von meinem Vater in einer bestimmten Angelegenheit um "Hilfe" gebeten.
Da meine Mutter sich in dieser Angelegenheit echt unterirdisch verhalten hat, habe ich versucht meine Objektivität zu wahren und ihn hierbei auch (amtlich) unterstützt. Gerechtigkeit ist für mich halt unglaublich wichtig.
Das hat am Ende dazu geführt das ich für sie "erledigt" war. Egal, wie ich es versucht habe zu erklären.
Dieser Zustand hielt 4 Jahre an. 0 Kontakt. So lange dauerte auch dieser Rosenkrieg.
Selbst zum Geburtstag gestaltete Fotokalender der Enkelkinder wurden zurück geschickt (wobei sie die unendlich liebte-aber ihr Stolz war größer)
Am Ende wurde ihr Traumhaus trotz ihres wehmenten Wiederstandes verkauft und sie mußte mit meiner Schwester und Schäferhund in eine "kleine" 140m2 Wohnung umziehen - wohin genau, wußte ich nicht.
Mein Vater lebt mittlerweile im Ausland.
Eines Freitag Nachts klingelte um 1.30 Uhr mein Telefon... meine Schwester...
Sie war Mittags in einer Hau Ruck Aktion nach Berlin abgedüst.
Sie stammelte völlig wirres Zeug, aus dem ich nicht schlau wurde..
Sie wollte das ich nun Mitten in der Nacht zu besagter Wohnung fahre und aus best. Gründen nach ihr sehe.
Das habe ich nicht gemacht, der Nachbar rief mich auch noch an und es wurde eine schlaflose durchgrübelte Nacht - die Situation hatte sich wohl entspannt.
Am nächsten Tag bin ich dann mit meiner Freundin hin (die früher immer einen recht guten Draht zu ihr hatte).
Ich ging nicht davon aus, das sie mich überh. rein lassen würde.
Meine Freundin klingelte, ich wartete beim Nachbarn. Sie kamen dann beide zum Nachbarn. Komischerweise war sie freudig überrascht mich zu sehen.
Ich hab nen Mordsschreck bekommen, als ich sie sah.. Sie war immer sehr sehr gepflegt und auf ihr Äußeres bedacht und sah nun erbärmlich aus.
Auch war sie irgendwie verwirrt. In die Wohnung wollte sie mich nicht lassen, wir sollten aber am nächsten Tag wieder kommen...
Meine Freundin, die in der Wohnung war, erzählte mir von grauenhaften Zuständen. Mir blieb die Luft weg..
Zu hause beratschlagte ich lange mit meiem Mann und wir entschieden nach div. Telefonaten am nächsten Tag (Sonntag) mit dem sozialen Dienst+Amtsarzt zusammen in die Wohnung zu gehen.
Gesagt getan.
Meine schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich, das war alles nur noch grauenhaft,was ich da sah.
Vor allen Dingen konnte ich es mir nicht erklären...
Ich hatte auch noch nicht erwähnt, das sie sehr stark unter Diabetis litt, aber auch nicht gut danach lebte... als ehemalige Krankenschwester und mit ner Apothekerfreundin, kochte sie stets ihr eigenes Süppchen und ihre Hausärztin kam auch nicht durch.
Wie dem auch sei, es war offensichtlich das hier einiges im Argen lag, aber wirklich tun konnte keiner was.
Da sie für sich oder für andere keine Gefahr darstellte, waren den Leuten die Hände gebunden.
Also hab ich die Ärmel hoch gekrempelt, und in vielen Stunden die Wohnung erstmal wieder auf Vordermann gebracht, hab eingekauft, meine Schwester aus Berlin zurück gepfiffen und am nächsten Tag einen Termin beim Neurolgen gemacht (das war ein Akt, keine Termine,ettliche Wartezeit)... es muß nächtliche "Anfälle" gegeben haben... sowas erzählte mir dann meine Schwester... die meinte, sie wäre mit der Situation übervordert gewesen und deshalb abgehauen...
Sie hätte sich auch um den ganzen Anwalts und Notarkram wegen dem Haus gekümmert, meine Mutter hätte nichts mehr gebacken bekommen...
Wir haben dann einen "Plan" aufgestellt und versucht alles wieder in den grünen Bereich zu bekommen.
Das ging 1 Woche gut.
In der Woche war ich jeden zweiten Tag da (35km hin 35 km zurück..), neben meiner Familie mit den damals 4 Kindern und meinem 12 Std. täglich geöffneten Geschäft..
Nach dieser besagten Woche kam wieder ein "Hilfe" Anruf meiner Schwester... ich war stocksauer und dachte nur, kriegt diese kleine faule Triene denn gar nichts geregelt...?!
Wieder rein ins Auto und hin...
Sie saß auf dem Sofa, war nicht mehr ansprechbar, wollte auf die Toilette, da brachte ich sie hin, weil sie so schwankte... auf der Toilette schlief sie ein... ich war aufgelöst und ratlos.
Ich wußte mir nicht anders zu helfen und rief den Krankenwagen... der Typ am Telefon wollte mir keinen schicken und fragte immer nur:..."auf Grund von wessen Einweisung..?!"... nach dem 3x dieser Frage habe ich nur noch gebrüllt, auf Grund meiner, verdammte Scheiße...passiert hier in den nächsten 5 Minuten dran, zeige ich SIE an wegen unterlassener Hilferleistung, verstehen sie es jetzt?
OK das wirkte, der Krankenwagen kam. Die wußten auch nicht was los war, haben sie aber mitgenommen, Daten notiert und los.
Ich habe mit meiner Schwester dann Mutters und Schwesters Klamotten gepackt, Hund eingesackt und hinterher ins Krankenhaus.das hat alles ca 1 1/2-2 Std. gedauert, bis wir da ankamen..
Dort wurden wir dann gleich von eier Ärztin empfangen, die umgehend mit uns allein reden wollte.
Meine Mutter war zu der Zeit schon mit dem Krankenwagen weiter geschickt worden nach Göttingen...
Die Ärztin erklärte uns, das sie grade ihre Ausbildung zur Onkologin (?) abgeschlossen hatte und Verdacht geschöpftv hatte und Mamas Kopf geröntgt hatte. Sie zeigte uns die Bilder und sagte: 16 Tumore... Ende...
Ich bin dann nur noch wie in Trance mit meiner Schwester an der Hand nach draußen gewankt, auf die erste Bank vor der Klink und hab nur noch gedacht: nein, nein, nein, nein, nein,....
Von hier an waren es noch 5 Wochen erst in Göttingen in der Uniklinik mit Bestrahlung und Notop, dann kurz bei meiner Tante und dann bei mir in Salzgitter im Hospitz.
Ich mußte nach der Not OP die Betreuung übernehmen, wollte nur die Gesundheitsfürsorge, das Amtsgericht entschied aber für alle Bereiche.. Somit hatte ich auch sofort den Anwalt meines Vaters am Hals und div. anderen Mist... der mich zu der Zeit aber nen Sche... interessiert hat.
Ich war alle 2 Tage in Göttingen (ca 100km pro Strecke) und habe mit meinem Hausarzt ewig telefoniert, weil ich doch gar nicht wußte, was div. medizinische Entscheidungen meinersteits für Auswirkungen hatten.. was war richtig, was war falsch?
Ich wußte es nicht, ich wollte nur eines...noch bitte bitte ein kleines wenig mehr Zeit... ich hatte sie doch erst wieder...und konnte noch gar nicht mit ihr über uns reden..
Das ging auch nie mehr... nach der Hirn OP war sie nicht mehr die,die sie vorher war.
Hier im Hospitz ging es ihr noch 3 Tage recht gut... sie bekam die höchste Morphindosis die mgl war... wir hatten jetzt auch einen Nieren und Lungenbefall und das war das Einzige was wir noch tun konnten.
Als der Anruf kam, wir mögen bitte kommen, hatte ich nur noch wahnsinnige Sorge das meine Schwester (wieder in Berlin) es nicht rechzeitig schafft. Klappte aber...
Wir saßen bis um 24 Uhr an ihrem Bett und ich habe sie immer wieder angesehen und überlegt... irgendwann bin ich aufgestanden und habe gesagt, ich habe einfach das Gefühl, sie möchte nicht das wir hier sind, wenn es soweit ist. Wir haben uns alle 3 (meine Tante,meine Schwester & ich) von ihr verabschiedet und ihr gesagt das es in Ordnung ist, wenn sie geht.
Um 3.15 Uhr kam dann der Anruf...
Sie ist genau zu der Uhrzeit gestorben zu der ich geboren wurde... 3.03 Uhr...
Die darauf folgende Zeit habe ich wie im Halbschlaf verbracht und vollautomatisiert alles geregelt was zu regeln war.
Das gab noch richtig Theater mit meinem Vater wg der Beerdigungskosten und nach der Email mit:....dann verscharr sie doch kostengpünstig auf m Acker... da war noch jemand für mich gestorben.
Bezahlen mußte er sie aber trotzdem,da die Scheidung noch nicht durch war...
Ja..... ich hab dann in den nächsten 4 Wochen die Beerdigung organisiert, ihre Wohnung geräumt und abgegeben, meine 200m2 Videothek aufgegeben und geräumt, meine Familie mit neuem Schäferhund versorgt und meiner Schwester Beine gemacht...

Zu guter Letzt noch eine Warnung...: das liebe Amtsgericht gibt jedem Hinterbliebenden 6 Wochen Zeit ein Erbe auszuschlagen. Man wird hierüber weder informiert noch sagt einem das irgendwer... sind die 6 Wochen abgelaufen und man hat sich da nicht gemeldet, hat man das Erbe automatisch angetreten, sprich auch alle Verbindlichkeiten übernommen. Waren da Schulden vorhanden, hat man die somit am Hals.

Ich wunder mich über mich selber,all das hier aufgeschrieben zu haben, denn das ist eigentl. nicht meine Art, soviel privates breit zu latschen.....
Auch ist mir das Schreiben nicht leicht gefallen... all das ist 3 Jahre her und es tut noch genau so weh wie damals.
Letzte Woche war ich erst zur Beerdigung meiner Tante in Berlin, sie wurde 1 Jahr älter, starb auch rel. schnell und wurde 3 Tage nach meiner Mutter beerdigt und die Töchter hatten sogar 1 Lied gleich in der Kapelle: Demiss Rousous.. good bye my love good bye...
Es war die Hölle in der Kirche ein dé ja vù vom Feinsten...

Jedenfalls...: Schei... auf Kohle, schei.. auf Gestreite, schei... auf alles was gewesen ist.. ich würde alles dafür tun, sie ein paar Jahre länger behalten hätten zu dürfen..sie war 62.. und ich beneide jeden glühend der noch eine Mama hat, denn sie fehlt mir unglaublich und ich könnte immer heulen (und tue es auch), wenn sie das und das Erlebnis ihrer Enkelkinder nicht mehr miterleben kann.. 2 meiner Kinder hat sie nie kennen gelernt.
Es wird noch sehr sehr lange dauern, bis ich stabiler damit umgehen kann, wenn es das überhaubt jemals geben wird...
Erst jüngst bei einer Situation mit meiner Freundin und deren Mutter habe ich gedacht (!) wie kannst Du nur... sei doch froh das Du sie hast, geh doch nicht so mit ihr um... aber ich habs nur gedacht.....
Das war das, was ich eigentl. sagen wollte...
Rechtschreibfehler dürft ihr behalten,ich lese mir das jetzt nicht nochmal durch, sonst drücke ich doch noch auf löschen....................

07.06.2012 15:19 • #16


Simone2001

Simone2001

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Oh Flimmerkiste,
das ist total traurig. Ich sitze hier und mir rollen die Tränen runter.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich gehöre nicht zu den Töchtern, die ein inniges Verhältnis zu Ihrer Mutter haben. Ich war immer ein Papa-Kind. Meine Mutter hat mir in der Kindheit und Jugend das Leben durch Ihre Alkoholsucht zur Hölle gemacht. Für mich war es schwer, ihn zu verlieren und meine Mutter danach immer wieder aufzupäppeln. Heute geht es so la la zwischen uns. Daher kann ich keinem wirklich raten, was zu tun ist, ob Versöhnung oder nicht.
Das muss nun wirklich jeder für sich entscheiden und verarbeiten.

LG
Simone

07.06.2012 15:35 • #17



Hallo Steffi Bema,

Meine Mutter ruiniert alles

x 3#3


Zsuzsa

Zsuzsa

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Oh Flimmerkiste deine Geschichte ist so traurig, hab mir auch grad die tränen weggewischt. Ich bin eine der glücklichen die ihre Mama noch hat, ich wohne sogar in einer 3 Generationen WG mit ihr. Manchmal da würd ich sooo gerne ausziehen aber meinen Schatz alleine lassen oder an eine meiner 3 Schwestern "überlassen", NEVER!
Ich kann auch Steffis sorgen verstehen wenn die Mutti immer alles besser wissen will und einem noch in die Bezeihung pfuscht oder in die erziehung des Kindes. Aber ja seid alle froh wenn ihr eure Mama noch habt den es kann soooo schnell vorbei sein. :knuddel:

07.06.2012 20:28 • #18


Flimmerkiste

Flimmerkiste

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öhm...ja..ich habe bereits krassere Details weg gelassen und wollte bestimmt nicht auf die Tränendrüse drücken... möchte auch niemanden damit "traurig" stimmen... das Leben ist zu kurz, laßt uns daher versuchen, Dinge zu finden, an denen wir uns erfreuen können.. es ging mir nur darum, etwas deutlich zu machen..: vieles, über das man sich Ärgert, streitet und sich entzweit, kommt einem dann plötzlich so trivial, banal und blöde vor und wenn es dann nicht mehr geht, denkt man immer immer und immer wieder, hätte ich mal, warum hab ich nicht usw usw.
Natürlich muß man sich nicht alles gefallen lassen, auch nicht von den Eltern und man muß auch mal deutlich machen, das man kein kleines dummes Ding mehr ist, dessen Entscheidungen+Wünsche zu gleichen Teilen respektiert gehört... dennoch weiß ich... hätte ich nicht über 4 Jahre auch auf Stur geschaltet, wäre Vieles vielleicht anders gekommen und das bereuhe ich zutiefst.
Ich habe das erzählt, um jemandem, der vielleicht auch sehr vergnatzt ist, darzulegen, wohin das im schlimmsten Fall führen kann.
Wobei man halt nicht vergessen darf... wir (sind) waren Mutter und Tochter und Freundinnen und hatten einen verdammt guten Draht zueinander...
Ich wünsche mir, das meine Kinder das irgendwann auch mal über mich sagen werden....DANN war ich gut ;-)
In diesem Sinne.....
Liebe Grüße
Flimmerkiste

07.06.2012 23:16 • #19


Steffi Bema


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@ simone, genauso ist es!

@glimmer, ich habe ihr NIEMALS irgendetwas vergönnt! mein ganzes Leben lang habe ich bereits durch die Verrücktheiten meiner Mutter gelitten!
Wer sie kennt weiß das, unsere Nachbarin kennt sie seit 30 Jahren und sagt sie ist einfach nicht mehr bei Sinnen und es wird immer schlimmer.

Alles habe ich ihr gegönnt und würde es mir um das Geld gehen, hätten wir damals nicht alles zurückgelassen und wären gegangen!
Jetzt sind wir dort bzw bald, daran lässt sich nichts mehr ändern und die Entscheidung fiel unter dem "Wissen" dass sie dort nicht mehr wohnt. Sie hat mich damit ja angelogen!

Das wir uns dazu entschieden haben (eben unter dieser Voraussetzung) ist logisch, ich habe die Mehrarbeit die ich dadurch haben werde in Kauf genommen für eben weniger Miete weil auch ich und mein Freund die den ganzen Tag unter Strom stehen unserem Kind gerne einmal seine Wünsche nicht verweigern möchten!

Ich freue mich für jeden der eine gute Mutter hat oder hatte, aber ich hatte das nie! Egal ob Geld da war oder nicht!


Mir geht es um das Haus, die Leute die darin wohnen, um das was mein Opa aufgebaut hat!
Dort lebt ein schwer lungenkranker Mann und was tut meine Mutter? Lässt 3 Winter lang den Heiztank zu spät auffüllen, dass die Bewohner bei draußen -15 °C ohne Heizung und Warmwasser dastehen.

DAS regt mich auf, und aus diesen Gründen geht es mir um das Haus! Weil sie es zerstört!
Sie kann alle Mieten und Einnahmen haben, ich will nur die freie Handhabe mich darum kümmern zu können weil es sonst keiner tut. Also noch mehr Arbeit für gar kein Geld

Also muss ich mir nicht sagen lassen es geht mir um's Geld

*Schnauf*

An alle anderen, vielen Dank für eure Kommis, ich komm nur immer so selten hier rein weil wir die ganze Zeit dort sind. Grüße an euch!

08.06.2012 08:47 • #20


Steffi Bema


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@ flimmerkiste, deine Geschichte ist wirklich sehr heftig und ich bewundere dich dafür, dass du das alles so gemacht und geschafft hast!

und ehrlich?! ich wünschte mir ich könnte jemals wenn es so kommt traurig um den Verlust sein, aber ich war es in den letzten Jahren nicht (auch wenn es nicht mit Tod zu vergleichen ist) und werde es wohl nie sein

Es macht mich unendlich traurig, dass ich darüber nie richtig weinen werde! sondern mein Leben lang weine um das, was sie getan hat. Ich habe mir immer eine Mutter gewünscht, mit der einfach alles normal ist.
Stirbt sie irgendwann, werde ich darum weinen warum es nicht anders war so wie ich jetzt darum weine, warum es nicht anders ist

:-(

Nochmal, Hut ab vor deinen Taten und deiner Kraft!

08.06.2012 09:04 • #21


Steffi Bema


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@ Simone das mit Hilfe hatte ich mir auch schon überlegt. auch weil auch meine Mutter katastrophal wohnt und ich mich frage, ob da schon Tiere rumkrauchen.

Ich habe ihr auch angeboten mal durchzugehen und alles in Ordnung zu bringen aber das will sie nicht. Und generell denke ich auch, sie versucht viel zu kompensieren. Sie hatte selbst nicht die einfachste Kindheit und mir kommt dieses Zerstören vor, als würde sie unbewusst Rache an ihren Eltern üben.

Aber wir leiden alle durch ihr Verhalten (nein, nicht nur wegen des Geldausgebens, das ist viel komplexer) und das begreift sie nicht.

ich habe das Gefühl sie redet sich ihre Welt zurecht und lebt dann darin.

Ich denke aber egal wie meine Kindheit war (uns sie war tatsächlich oft hart), ich sorge dafür, dass es meinen Kindern und irgendwann Enkeln besser geht

08.06.2012 09:13 • #22


Simone2001

Simone2001

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@Steffi

Quote
Ich habe mir immer eine Mutter gewünscht, mit der einfach alles normal ist.
Unquote

Das kann ich nur all zu gut nachvollziehen

Vlt findest Du ja doch irgendwo Hilfe, wenn es schlimmer wird.

Viel Glück.

LH
Simone

08.06.2012 09:17 • #23


Flimmerkiste

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Jede(r) hat seine Leichen im Keller, bzw. seine Erlebnisse gehabt, die einen prägen und verändern. Das wird auch bei deiner Mutter so sein... es gibt meist Gründe für so zerstörerisches Verhalten.
Das Problem dabei ist, wenn sie das nicht selber will kann man ihr nicht helfen, weder von psychologischer Seite noch anderweitig.
Unsere Gesetze sind da sehr kompliziert geworden.
Ein Messi z.B. kann sich zumüllen bis zum geht nicht mehr, und wenn nur noch der Kopf aus m Müllberg schaut..interessiert keinen. Das ist Tatsache. Es ist seine freie Entscheidung so zu leben. Ich hatte auch wahnsinnige Probleme damit, gewisse Dinge akzeptieren zu können.
Wenn Du Sorge um das Haus hast, das vor allem auch für dein Kind durch diese Mißwirtschaft mal nichts mehr über bleibt, gibts nur einen Weg... Du kannst dich auszahlen lassen wenn es dein Teileigentum ist. Kann sie den Betrag nicht aufbringen (oder mit ner Hypot. belasten, was bei Mieteinnahmen eig. kein Problem ist), wird es zwangsversteigert. Variante 2, du beantragst beim Amtsgericht dein vorzeitiges Erbe... auch möglich... Aber all das wird eure Situation bestimmt nicht besser sondern angespannter machen. Da muß man die Rationalität gegen die Emotionalität & Moral antreten lassen.
So wie sich dein Schreiben für mich anhört, läufst Du eigentlich mit Pauken und Trompeten in einer sehr unschöne belastende Zeit und solltest Dir die Frage stellen:
Gibt es nicht doch noch nen anderen Weg? Ich verstehe deine Beweggründe..: mehr Zeit/Geld fürs Kind... ABER.... und er (war doch ein er?!) wird auch nichts davon haben, wenn deine Nerven ewig blank liegen,du traurig/wütend/gefrustet bist... Die haben da gaaanz feine Antennen für, selbst wenn sie nicht "greifen" können... nich gut...!

Menschen die so zerstörerisch agieren, müssen erst gaaanz unten sein, damit der Wille zur Änderung/Hilfeannahme gegeben ist... so lange noch Leute/Geld/Möglichkeiten vorhanden sind abzulenken, kurzfr. zu befriedigen wird sich nichts ändern... Erfahrungswerte...
Eigentl. müßte ich schon doppelt so alt sein, damit man mir die skurilen Dinge, die ich erlebt habe, alle glauben kann ;-)
Ich bin halt ein Überholspurkandidat mit Händchen für "das kann doch nicht wahr sein Situationen"... Katastrophenelli oder Michel aus Lönneberga waren nur einige meiner Spitznamen... Gabs irgendwo nen Sche... Haufen, ich bin 100pro rein getreten ;-)
Es wirkt daher viell. oft klugscheißerisch wenn ich von soo vielen Dingen reden kann... mache das aber eigentl. nur um zu warnen, was passieren kann, um zu ersparen... wobei das witzige ist...ich wollte nie die "abgetragenen Erfahrungen" von anderen annehmen und habe alle gut gemeinten Ratschläge in den Wind geschlagen, weil ich es SELBER ausprobieren wollte. Mittlerweile nach Pflwegwen diverser Beulen bin ich ruhiger und überlegter geworden und genauso verzweifelt wie meine Eltern einst, wenn ich meine Kinder nicht vor schlechten Erfahrungen schützen kann.
Avber auch ich lerne grade... durch div. Dinge muß jeder selber durch, da kann man nix machen, egal wie gut man es meint.
Dir liebe Steffi wünsche ich ganz viel Glück deine kleine Familie auf dem richtigen Weg zu halten, der für euch alle 3 akzeptabel sein soll.
Und tief in Dir drin, weißt Du glaub ich selber schon, was eigentlich richtig wäre, oder ? ;-)

08.06.2012 10:29 • #24


Sunshine19

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Also ich muss nur kurz was zu dem thema sagen ..

Irgendwer hat hier geschrieben das die Mutter alkoholikerin ist/war ..
Mein Vater war auch alkoholiker ( ist es vielleicht noch immer .. keine ahnung ) er hat mich damals in der kindheit geschlagen .. das komische war wirklich das er nur mit mir ein problem hatte .. aber ja .. als ich 10 war haben sie sich scheiden lassen meine mutter konnte da nicht länger zusehen .. obwohl sie da sehr angst hatte vor diesem schritt ..
ja, ich hatte zwar ne schwierige kindheit, woran ich heute noch leide und ich heute noch therapie deswegen mache .. ( ist zwar nicht das einzige, aber eine "sache" davon warum ich therapie mach ) aber ich hab meinem vater richtig nachgeheult nach der trennung .. ich kann keinen menschen "hassen" ich weiß nicht wieso .. er hat scheiße gebaut aber .. es ist und bleibt mein vater! ich hab immer wieder versucht, kontakt aufzubaun mit ihm. hat meistens 1 woche geklappt, dann hab ich wieder monatelang nichts von ihm gehört .. und immer musste ich mich melden .. und ich glaub der hat 10 mal die nummer gewechselt und somit hab ich nur mit den briefen erfahren, wo er wohnt, telnummer bla bla ..
er hat nämlich ne neue familie .. mit 3! kindern .. die sind zusammen, dann wieder nich, dann wieder schon .. und jetz schaut er auch noch total abgefuckt aus .. damals hat er sich schön angezogen, und im ganzen flur hat es nach ihm gerochn ^^

aber WAS ich damit sagen will .. jeder macht fehler. wir machen fehler. alle machen mal fehler .. jeder in seiner art ... aber menschen ändern sich. ich hab ihm zwar verziehn, aber vergessn werd ichs nie .. und er ist und bleibt, mein vater!

08.06.2012 19:46 • #25


Sunshine19

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ehm .. was ich eigendlich schreiben wollte ^^
zwecks geld .. baaaah ^^ ich versteh das nicht .. ich bin mit 15 von daheim ausgezogen .. bin arbeiten gegangen .. hab mir 4000! euro zusammengespart in 2 jahren, + 2000 bausparer von meiner mum. das hab ich meiner mutter überlassen .. weil sie immer für mich da war und mir immer geholfen hat und das tut sie immer noch ..

08.06.2012 19:48 • #26


Flimmerkiste

Flimmerkiste

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ich habe mich mit div. "Fachleuten" immer mal wieder über das Thema unterhalten, der Grund ist mir immer noch nicht klar/nachvollziehbar...
Die meisten Kinder, die eine beschissene Kindheit hatten und die heftigsten Sachen überhaupt erlebt/erfahren haben, sind die Kinder, die immer und immer wieder den Kontakt, die Aufmerksamkeit und die Liebe eben dieser "grausamen" Elternteile suchen.
Grade die, die am Meisten durchlitten haben, wollen immer wieder zu den Eltern zurück.
Komisch...is aber so.
Da ist bestimmt wieder der Faktor relevant....die Hoffnung stirbt zuletzt... traurig aber wahr..

08.06.2012 19:58 • #27


Flimmerkiste

Flimmerkiste

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Zitat von Sunshine19:
ehm .. was ich eigendlich schreiben wollte ^^
zwecks geld .. baaaah ^^ ich versteh das nicht ..

sunni, man sollte nie einfach so über andere "urteilen"... klar sind manche Dinge schwer nachvollziehbar... aber es gibt für alles Gründe...
Und wenn man das durchstehen mußte, was der Betreffende durchstehen mußte, wird der Blickwinkel auf einmal ein ganz anderer.
Wenn wir das Glück von "guten" Eltern hatten, haben andere ganz andere Erfahrungen gemacht, die sie ein Leben lang prägen werden.
Man kann sie dann nicht für eine "abgehärtete" Sicht- o. Verhaltensweise "verurteilen"... man kann froh sein, es so sche... nicht erlebt zu haben ;-)
Auch ist mangelnde Bildung oft ein Grund für grenzdämliche Aussagen... sie habens halt nicht besser gelernt, bzw. hatten keine besseren Vorbilder, die dafür gesorgt haben... das sind dann eigentlich ganz arme Würstchen, die es einfach nicht besser wissen..
Hiermit meine ich niemanden der Anwesenden - ist nur eine pauschale Beobachtung im Allgemeinen.

08.06.2012 20:06 • #28


Sunshine19

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Flimmerkiste das mit dem geld war allgemein gemeint .. eigendlich garnicht wegen diesem thread hier is es ja bissl was andres .. aber ich hör sachen da verdrehts ma echt die augen .. des versteh ich dann ned!


zwecks steffi da hab ich noch garnichts geschrieben .. ich denk mir einfach, deine mutter ist vielleicht ein kleines bisschen eifersüchtig .. hast du glaub ich selbst auch geschrieben. ich würd mich eher distanzieren .. das kann nicht funktionieren .. ich und mein freund haben auch am anfang bei seinem vater gewohnt. jeeeeeeeeeeden tag streiterei und ich hab jeden tag geweint weils mich echt fertig gmacht hat! bis ich und mein freund soweit waren und uns entschlossen haben uns eine eigene wohnung zu nehmen. nun haben wir eine eigene wohnung! und wir sind sooooo glücklich .. und mit seinem vater is es auch viiiiiiiiel besser ;) er kommt oft auf besuch und ich freu mich sogar wenn er kommt oder wir zu ihm fahren! vorher konnte ich ihm garnicht mehr ins gesicht schauen weil er wirklich ohne grund wutausbrüche hatte .. ( er ist ziemlich herzlos, ungeduldig ) sagt mein freund selbst auch .. er ist ein schwieriger mensch ;)
das problem ist, er is schon lange singel, und er sucht nur nach 20 jährigen mit topmodel figur und topmodel aussehen .. und er is aber schon über 50 ! ich glaub sogar schon 56 .. weiß grad ned genau!
da pass ich ihn natürlich garnicht ins bild .. mein körper ist kurvig und die hübscheste bin ich wahrscheinlich auch ned für ihn!
aber für meinen freund passts, der will garned das ich abnehm ^^
aber ich glaub einfach, er is ein bissl eifersüchtig .. wie bei der mutter von steffi. wie wir zwar gesagt haben wir ziehen aus .. is er total durchgedreht und ja .. er hatte einfach angst vorm allein sein ;) er hat alles versucht, ihn davon abzureden .. meinte sogar zu meinem freund er ist schuld das er so zunimmt :motz: boooooooah da war ich sauer .. 1. hab ich NIE gekocht wie wir noch bei ihm gewohnt haben sondern nur sein vater .. 2. kann ich das ned kontrolliern wenn er im ausland arbeiten is was er isst oder ?! -.-

und zu dir flimmerkiste .. is wirklich traurig. also mir hats schon wehgetan wie mein opa gestorben ist .. ( der vater von meinem stiefvater ) den opa von seite meiner mutter kenn ich garned .. der is gestorben wie meine mum so alt war wie ich .. und oma und opa von meinem echten vater aus kenn ich überhaupt ned .. noch nie gesehn .. vielleicht in der kindheit kann mich aber ned daran erinnern! und ja es hat echt weh getan wie mein stiefvater mich aufgeweckt hat und mir gesagt hat, opa is gestorben .. immerhin hab ich ja sonst keinen opa :nixweiss: und ich war echt fertig .. vorallem weil die in rumänien wohnen und das ned so einfach war das ich nach rumänien fahr einfach .. :( mich nimmt das einfach voll mit, mir tuts heute noch weh. ich schau manchmal fotos durch da is eins von ihm drinen .. wenn ich das seh rutschn mir schon die tränen runter .. ich bin einfach total froh das meine eltern/brüder am leben sind und gesund sind .. dafür dank ich gott .. wirklich! ich brauch nur in die zeitung schaun .. was heutzutag alles passiert :? meine mutter hatte es zwar echt schwierig mit mir in der "krankenhauszeit" aber sie war trotzdem immer für mich da und sie is auch sicher froh das ich jetz da sitz und "lebe". es war sehr schwierig aber dafür ist sie so sauuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu mäßig froh das es mir jetz so supi geht ;)

08.06.2012 21:27 • #29


Steffi Bema


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@ flimmerkiste, du hast wirklich mit den meisten Dingen absolut Recht.
Und wie ich geschrieben habe, lässt tatsächlich darauf schließen, dass ich in Kampfhaltung bin.
Bin ich aber nicht.
Ich schreibe lieber kurz wütend oder beiß in mein Kissen ;-) bevor ich rumschrei und mein Sohn (ja, ein er!) :-) das mitbekommt

Mir bleibt jetzt gerade nichts anderes übrig als die Situation so zu nehmen wie sie ist und zu versuchen das Beste daraus zu machen. Ein bisschen Zeit werde ich wohl noch in Ruhe vebringen können bevor es soweit ist.

Flimmerkiste, du hast sehr schön geschrieben, dass man nie urteilen sollte. All diese Dinge die waren und sind lassen einen hart erscheinen und reden und ich erschrecke mich oft selbst davor aber so sehe ich dem Ganzen nicht mehr naiv entgegen. Ich habe mir früher auch immer gedacht, das ist doch meine Mutter, ich will nur Harmonie, usw.
Das hat mir nichts als Enttäuschungen eingebracht, also habe ich es aufgegeben und sehe die Dinge realistischer.

Auch die Geburt unseres Sohn hat mich irgendwie ein bisschen "egoistischer" gemacht. Ich habe immer an andere gedacht und alles getan und jetzt kommt einfach an erster Stelle mein Sohn bzw meine eigene Familie und das verändert ganz viel.

Danke für eure Kommis, dieses Schreiben hat mir jetzt echt auch schon geholfen!

10.06.2012 11:39 • #30



Hallo Steffi Bema,

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